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19.11.2018

Besuch in der EvKi-Mädchenschutzstelle Haunstetten

Die Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr besuchte, gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen in Schwaben, die Mädchenschutzstelle des „Evangelischen Kinder- und Jugendhilfezentrums (EvKi) der Stiftung Evangelisches Waisenhaus und Klauckehaus Augsburg“ im Augsburger Süden.

Die Schutzstelle des EvKi bietet schnelle und unbürokratische Hilfe bei Inobhutnahmen. Platz ist dabei für 5 Mädchen und junge Frauen zwischen 14 und 18 Jahren, die rund um die Uhr von Fachpersonal betreut werden. Die Einrichtung nahm ihre Arbeit im Jahr 2015 auf, als Schutzsuchende nach Deutschland kamen von denen viele minderjährig und unbegleitet waren. Es stellte sich schnell als Problem heraus, dass es keine geeigneten Einrichtungen gab, die unbegleitete minderjährige Mädchen angemessen aufnehmen konnten. Dabei ist besonders für diese jungen Frauen eine intensive fachliche Betreuung notwendig, denn viele der Mädchen mussten auf ihrer Flucht Gewalt und sexuelle Ausbeutung erleben. Mit der Abnahme der Zahl der Geflüchteten, wurde die Schutzstelle nun jedoch für alle Mädchen geöffnet.

Den Traumata dieser jungen Menschen wird in der Schutzstelle durch eine eins zu eins Betreuung von Pädagoginnen und einem festen Tagesplan, der Sicherheit bietet, Rechnung getragen. Sie können dabei bis zu einem Jahr in der Einrichtung bleiben. Die Frauen und Mädchen werden vom Jugendamt an der Mädchenschutzstelle vermittelt. Sie beginnen bereits eine gute Woche nach Ankunft einen Sprachkurs und starten meist mit dem Beginn eines neuen Schuljahres in einer Regel- oder Berufsschule.

Die Gesprächspartnerin von Frau Strohmayr war an diesem Abend die EvKi-Bereichsleiterin Susanne Hernandez-Mora, die unter anderem auch für die EvKi-Mädchenschutzstelle zuständig ist. Frau Hernandez-Mora lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Augsburger Jugendamt. Sie wünsche sich jedoch generell beim Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen von den Behörden, nicht die Verwaltungsvorschriften in den Mittelpunkt des Handelns zu rücken, sondern die Menschen, die dringend Hilfe benötigen. Gerade der Halt den die Mädchenschutzstelle bieten kann, gibt den Mädchen einen Rahmen, damit diese beginnen können, die traumatischen Erlebnisse ihrer Flucht zu verarbeiten. Die Bereichsleitern gab Frau Strohmayr mit auf den Weg in den Landtag, dass die jungen Menschen nicht mehr am Tag der Vollendung des 18. Lebensjahres aus dem Bereich der Jugendeinrichtungen fallen sollen, sondern erst dann, wenn es aus pädagogischer Sicht sinnvoll ist.